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MedienmitteilungVeröffentlicht am 22. November 2025

Frankophonie und Friedensaussichten im Zentrum der Treffen von Bundesrat Ignazio Cassis in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo

Bern, 22.11.2025 — Bundesrat Ignazio Cassis weilte am 20. und 21. November 2025 zu einem zweitägigen Besuch in Ost- und Zentralafrika. In Kinshasa standen die Friedensbemühungen zur Beilegung der Krise im Osten der Demokratischen Republik Kongo im Zentrum der Gespräche. In Kigali eröffnete der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten die neue Schweizer Botschaft in Ruanda, ein Symbol für die Stärkung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda, und nahm an der 46. Ministerkonferenz der Frankophonie teil.

Der Friedensprozess in der Region der Grossen Seen stand im Zentrum der Gespräche des Vorstehers des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und in Ruanda. Am Freitag, 21. November 2025, traf Bundesrat Ignazio Cassis in Kinshasa die kongolesische Aussenministerin Thérèse Kayikwamba Wagner. Zudem tauschte er sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft und der katholischen Kirche über die Lage im Osten der DRK und die laufenden Friedensbemühungen aus. Der Vorsteher des EDA nutzte den Besuch, um die Expertise der Schweiz im Bereich der Mediation und ihre Bereitschaft, zu den Friedensbemühungen beizutragen, zu erläutern.

Die Schweiz ist seit den 1990er-Jahren im Osten der DRK aktiv. Der Fokus der internationalen Zusammenarbeit liegt auf der humanitären Hilfe für die von den anhaltenden Konflikten betroffene Zivilbevölkerung sowie der Stärkung deren Fähigkeiten im Umgang mit der Situation. Seit 2009 hat sich die Schweiz mit 550 Millionen Franken in der Region der Grossen Seen eingesetzt.

Anfang dieses Jahres war die Schweiz mit ihrem Kooperationsbüro in Bukavu die einzige bilaterale Akteurin, die trotz der Militäroffensive der M23-Miliz weiterhin im Osten des Landes präsent war. Die DRK ist flächenmässig das zweitgrösste Land Afrikas und eines der rohstoffreichsten Länder der Erde.

Stärkung der Beziehungen zu Ruanda

Am Donnerstag, 20. November 2025, war Bundesrat Cassis nach Ruanda gereist, um an der 46. Ministerkonferenz der Frankophonie teilzunehmen und in Kigali die neue Vertretung der Schweiz einzuweihen, die den Status einer Botschaft erhalten hat. Bei dieser Gelegenheit traf er sich mit seinem ruandischen Amtskollegen Olivier Nduhungirehe und stattete Premierminister Justin Nsengiyumva einen Höflichkeitsbesuch ab (siehe Medienmitteilung vom 20. November 2025 Link). In den Gesprächen wurde neben dem Friedensprozess in der Region auch die Stärkung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda thematisiert.

Der Einsatz der Schweiz in Ruanda und der DRK beruht auf der Afrika-Strategie 2025–2028, die den Fokus in Ost- und Zentralafrika auf den Umgang mit Gewaltkonflikten und den Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen legt. Die zunehmende Diversifizierung der Beziehungen in Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung sowie die Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind weitere Schwerpunkte der Schweiz in der Region.

Die Frankophonie muss effizient und nützlich bleiben

Die 46. Ministerkonferenz der Frankophonie, die unter dem Motto «Dreissig Jahre nach der Konferenz von Peking: der Beitrag der Frauen im frankophonen Raum» stand, bot die Gelegenheit eine Bilanz der Erfolge und der noch zu erzielenden Fortschritte zu ziehen im Bereich der Geschlechtergleichstellung. Bundesrat Cassis hob die Herausforderungen hervor, denen sich die Internationale Organisation der Frankophonie (OIF) mit ihren 90 Mitgliedstaaten gegenübersieht. In einer polarisierten Welt, die von Misstrauen geprägt ist, muss die Frankophonie zu einem Raum des Vertrauens und der Zusammenarbeit werden, der sprachliche Vielfalt und Solidarität fördert. Dazu muss die Organisation effizient und nützlich bleiben.

Das Treffen bot auch Gelegenheit, die Aussenminister von Kambodscha, dessen Land den Vorsitz der Frankophonie übernimmt, und Senegal sowie die delegierte Ministerin und Beauftragte für die Frankophonie Frankreichs zu treffen.

Auf seiner Reise nach Ruanda und in die DRK wurde Bundesrat Ignazio Cassis von zwei Mitgliedern der Aussenpolitischen Kommissionen begleitet, Ständerätin Petra Gössi (FDP/SZ) und Nationalrat Piero Marchesi (SVP/TI).