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MedienmitteilungVeröffentlicht am 21. November 2025

Zweiter Roundtable zum Underground Banking: Globale Netzwerke im Visier

Bern, 21.11.2025 — Die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) beim Bundesamt für Polizei fedpol hat am 20. und 21. November 2025 in Bern den zweiten internationalen Roundtable zum Underground Banking organisiert. Internationale Fachleute tauschten sich über neue Entwicklungen, Ermittlungserfolge und Strategien zur Bekämpfung illegaler Finanzflüsse aus.

Underground Banking bezeichnet informelle, nicht regulierte Zahlungssysteme, über welche Gelder ausserhalb des offiziellen Bankensektors transferiert werden: Ein Vermittler in einem Land nimmt das Geld entgegen und veranlasst, dass der entsprechende Betrag in einem anderen Land ausgezahlt wird – ohne offizielle Transaktionen oder Bankkonten. Doch nicht immer bleiben die Zahlungen im Verborgenen. Manchmal findet das Geld in den klassischen Finanzkreislauf zurück.

Underground Banking in irgendeiner Form gibt es bereits seit über 1’000 Jahren – also länger als Banken. Ursprünglich aus dem Bedürfnis entstanden, Geld sicher, schnell und über weite Distanzen zu transferieren, wird es heute vermehrt als Mittel für die Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung und um Sanktionen zu umgehen genützt.

Der zweitägige Roundtable in Bern vereinte Expertinnen und Experten von Interpol, Europol, dem United Nations Office on Drugs and Crime UNODC, der Eastern and Southern Africa Anti-Money Laundering Group ESAAMLG sowie zahlreichen nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden und Financial Intelligence Units (FIUs). Diskutiert wurden die neuesten Erkenntnisse über globale Geldwäscherei- und Terrorismusfinanzierungsnetzwerke, der Missbrauch von Zahlungsdienstleistern sowie digitale Analysemethoden zur Aufdeckung verborgener Finanzströme.

Ein Schwerpunkt lag auf der grenzüberschreitenden Vernetzung von Geldwäscherei-Strukturen mit anderen kriminellen Organisationen.

Der zweite Roundtable zum Underground Banking zeigte deutlich: Nur durch internationale Zusammenarbeit, Echtzeit-Informationsaustausch und technologische Innovation lassen sich die zunehmend professionellen Schattenfinanzsysteme wirksam bekämpfen.