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MedienmitteilungVeröffentlicht am 21. November 2025

Schweizer Armee baut weiter ihre Fähigkeiten im Bereich Drohnen auf

Bern, 21.11.2025 — Fünfzehn Rekruten absolvierten eine Ausbildung zu First Person View-Drohnenpiloten, um in der Folge mit der Truppe in einem Feldversuch eingesetzt werden zu können. In diesem unterstützten sie mit ihren Fähigkeiten die Entwicklung von Einsatzverfahren für Angriffsdrohnen. Die Ausbildung in Thun und der anschliessende Feldversuch in Bure bauten die Fähigkeiten der Schweizer Armee im Bereich Drohnen weiter aus und erfolgten im Kontext der Taskforce Drohnen mit Beteiligung der Schweizer Armee, des Bundesamts für Rüstung armasuisse sowie mit externen Partnern.

Fünfzehn Rekruten der Panzerschule 21 und Infanterieschule 12 konnten im August und September 2025 eine fünfwöchige Ausbildung zum FPV-Drohnenpiloten in Thun antreten. First-Person-View bedeutet, dass die Piloten über eine Videobrille in Echtzeit die Bilder der Drohne sehen. Die Selektion basierte auf technischen Fähigkeiten und Softskills wie etwa Stressresistenz oder Teamfähigkeit. Das Ziel war, eine methodisch optimierte Ausbildung für Rekruten ohne Erfahrung im FPV-Drohnenfliegen durchzuführen. Dazu gehörten u.a. Drohnen verfolgen und abfangen, Taktiken entwickeln, Daten im Flug übermitteln, aber auch die Team- und Kommunikationsfähigkeit schärfen. Während der Ausbildung wie auch für den anschliessenden Feldversuch wurden unveränderte handelsübliche Racing-Drohnen verwendet.

Die bereits zweite Ausbildung dieser Art zeigte, dass die Rekruten in wenigen Wochen ausgeprägte Fähigkeiten im Umgang mit nicht stabilisierten Drohnen aufbauen konnten, selbst ohne Vorkenntnisse im Drohnenfliegen. Die Ausbildung erfolgte unter der Verantwortung von armasuisse Wissenschaft und Technologie im Kontext der Taskforce Drohnen.

Integration von FPV-Drohnenteams in kämpfende Formationen für den Einsatz als Wirkmittel

Nach der Initialausbildung nahmen die zu FPV-Drohnenpiloten ausgebildeten Rekruten an vierwöchigen Feldversuchen teil. Diese Drohnenteams wurden in kämpfende Formationen bei der Panzerschule 21 und der Infanterieschule 12 integriert. Im Vordergrund stand das Training der Interaktion zwischen Drohnenpiloten und Truppen im Rahmen von Aufklärungs- und Angriffsoperationen sowie die Anpassung der Entwicklung neuer Einsatzverfahren für Angriffsdrohnen. Der Einsatz von Angriffsdrohnen hat das Verhalten der Truppe direkt verändert und den Zugführern sowie Kommandanten neue Chancen und Möglichkeiten bei der Erfüllung ihres Auftrags eröffnet.

Dieser Feldversuch wurde vom Kompetenzzentrum Drohnen und Robotik Verteidigung durchgeführt. Weitere Versuche folgen 2026.

Die Taskforce Drohnen

Der Einsatz von Drohnen in Krisen und Konflikten ist zum Standard geworden. Als Reaktion auf wachsende Bedrohungen hat das VBS im Juni 2024 die Taskforce Drohnen gegründet. Auftraggeber sind der Chef der Armee Thomas Süssli und der Rüstungschef Urs Loher. Die Leitung obliegt Thomas Rothacher, Stellvertretender Rüstungschef und Leiter des Kompetenzbereichs armasuisse Wissenschaft und Technologie. Die Taskforce Drohnen beschäftigt sich mit kleinen und Mini-Drohnen und hat zum Ziel, den Fähigkeitsaufbau der Schweizer Armee im Bereich Drohnen zu beschleunigen, Drohnenlösungen möglichst in der Schweiz herzustellen und dabei Abhängigkeiten vom Ausland zu minimieren.